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Deutschland
STELLA
Ein Schauspiel für Liebende nach Goethe
Goethe schrieb „Stella“ 1775, unmittelbar nach dem „Werther“. Beide Werke gehören den Epochen des Sturm & Drang sowohl als auch der Empfindsamkeit an. Man trug sein Herz auf der Zunge, man redete und schrieb gerne über die großen Gefühle. Der Untertitel „Schauspiel für Liebende“ bedeutet ja zweierlei: Den Einschluss aller Gleichgesinnten und -fühlenden sowie den Ausschluss aller Nicht-Liebenden, die die Geschichte sowieso nicht verstehen können. Außerdem war der junge Mann (26-jährig) gerade sowohl künstlerisch als auch gesellschaftlich über alle Maßen aktiv, er schrieb, reiste, pflegte Freundschaften und Liebschaften, kurz es verwundert nicht, dass „Stella“ – wohl innerhalb einiger Wochen (Tage?) hingeworfen – nicht gerade ein Musterbeispiel für tiefgehende Problematik und Charakterisierung ist. Wenn man boshaft sein will, könnte man das Stück eine typische Männerfantasie nennen. Zwei Frauen – Stella und Cäcilie – lieben denselben Mann, Fernando. Dieser hat sie beide in der Vergangenheit nacheinander verlassen, einfach so, ohne ein Wort, ohne Abschied. Trotzdem lieben sie ihn immer noch, sie verklären ihn und sich, ihre Liebe ist absolut, Stellas mehr als Cäcilies. Stella ist darüber schwermütig geworden, sie lebt in einem Sanatorium, in das Cäcilie sich mit einer ganz bestimmten Absicht ebenfalls einweisen lässt. Denn Fernando ist Arzt dort … Zum Schluss kommt die berühmte Lösung: Sie wollen eine Ehe zu dritt führen! – Wir haben einige Veränderungen der Handlung vorgenommen, damit sie einleuchtender und spannender ist. Und wir versuchen uns ein bisschen in Post-Dramatik.
Mit: Katarina Cvitic, Jakob Fehmel, Martin Fuge, Philipp Fuge, Nadine Klähn, Sabrina Köpke, Juliane Lüdicke, Alina Schwermer, Alexander Seifert, Isabel Weinitschke, Christine Wittek.
Spielleiter: Peter-Wolfgang Klammer